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Title |
SUB ZERO YOGASAN |
Subtitle |
0 problems 0 diseases 0 troubles |
Specification |
Video performance |
Length |
2:00 (single version) |
Technique |
HD video 16:9 |
Year of production |
2011 |
Credits |
Inspired by Yog Rishi Swami Ramdevji. Citations: Yog Rishi Swami Ramdevji, English version |
Context |
Created for femlink | international video collage. Invitation to create a video work on topic WONDER |
Link |
http://www.femlink.org |
Copyright | Photo by |
Patricija Gilyte (video stills) |
Reviews | extracts
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Special selection, Videoholica, Varna;
Opening speech by Astrid Mayerle on the occasion of the exhibition: Patricija Gilyte | Anne Wodtcke, Galerie Bezirk Oberbayern, München, 2011
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Exhibition history
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femlink; rasterscalaster, pro arte ulmer kunststiftung, Ulm, 2011;
gallery Bezirk Oberbayern, Munich, 2011;
Annual members' exhibition, Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 2011
Rudens Salonas, gallery "Meno parkas", 2012;
Videoholica, Varna 2012;
art14, contemporary art fair, Olympia Grand, London (represented by "Meno parkas" / Kaunas, Lithuania, 2014
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Galerie Bezirk Oberbayern, Prinzregentenstr. 14, 80538 München
Einführungsrede zur Ausstellung
Patricija Gilyte – Raumarbeiten Anne Wodtcke – Skulptur in Aktion 20.10. – 25.11.2011
Von Astrid Mayerle, München
Zu Patricija Gilyte
Eine Frau allein im Wald mitten im Winter: sie macht Yogaübungen. Die Situation wirkt irreal, skurril. Sub Zero Yogasen, zu deutsch Yoga bei unter Null, nennt Patricija Gilyte dieses Video. Eine männliche Stimme aus dem Off erklärt, welche heilenden, ja wundersamen Eigenschaften die ursprünglich indischen Körperübungen haben, welchen Krankheiten vorgebeugt werden kann, welche gelindert, ja sogar völlig geheilt werden können. Im weitesten Sinn geht es hier um eine lebensverlängernde Maßnahme, eine Kulturtechnik der Selbstoptimierung. Die männliche Stimme, die unter dem gesamten Video liegt, vermittelt den Eindruck: wer nur lange und intensiv genug Yoga betreibt, hat seine körperlich und seelische Fitness ganz und gar in der Hand, der wird nie krank, kein Schnupfen, kein Krebs, nichts kann ihn einholen. In der Art der Montage von Bild und Ton steckt eine sehr eigenwillige Parodie über Selbstoptimierungsmaßnahmen aller Art. Vermutlich wird jeder Ausstellungsbesucher andere komische Momente erkennen. Das Video erzählt außerdem vom Verhältnis Mensch und Natur. Der Mensch braucht Kleidung als Schutz. Bestimmte Kleidungsstücke – wie etwa die Snowboardhose- sind extrem funktionalisierte Produkte, die erfolgreich vermarktet werden und vorgeben, nur so könnte man sich wirklich bei Minusgraden in die Natur begeben. Die Kleidung, eine Snowboardhose, eine besondere Fleecejacke und eine Schneebrille erscheinen als Vermittler zwischen Mensch und Natur. Der Körper wird zum Zeichenträger: er ist sozial und kulturell konnotiert und eingebunden. Sogar in freier Natur trägt er Zeichen seiner sozialen Herkunft, seines Statusmilieus – aber auch seiner Schutzbedürftigkeit. In ihren Wandarbeiten verschränkt Patricija Gilyte erlebte und erinnerte Stadtbilder. Sie hat Wandreliefs von Istanbul, Stettin und wie hier von München angefertigt. meist arbeitet sie mit Zuckerwürfeln an der Wand – hier bei München_Frontal mit Schaumstoffwürfeln. Bei genauerem Hinsehen kann man das Haus der Kunst und andere Gebäude Münchens erkennen. Außerdem Straßenlaternen oder ein U-Bahnnetz. Die Schaumstoffwürfel sind als Pixeleinheiten gedacht, wie wir sie aus digitalen Medien kennen. Daher materialisiert die Wandarbeit das cleane Pixel, das sich sonst als winzige Farbfläche auf Flatscreens und PC-Bildschirmen abzeichnet, und holt es ins Haptische, ins Sinnliche hinein.
© Astrid Mayerle
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