ULM_ULM_CONVERTED
ULM_ULM_UMBAUT
Installation aus magnetisch befestigten pixelartigen Modulen.
Die Wandfläche wurde mit Magnetfarbe und anschließend wieder weiss angestrichen. Das Motiv wurde von mir in den Ausstellungsräumen direkt an die Wand fixiert. Die Entstehung der Wandarbeit wurde Bild für Bild aufgenommen und während der Ausstellung parallel zu der Wandarbeit am Monitor als Animationsfilm gezeigt. Zu einem extra angekündigten Termin (Finissage der 20. Triennale) waren die Besucher eingeladen, die Wandarbeit zu verändern als Zukunftsszenario. Die Ausstellungsbesucher hatten die Möglichkeit, die nur magnetisch befestigten Module zu verschieben und somit Lücken zwischen einzelnen Bauten zu schaffen oder eben die vorhandenen Leerstellen zu schließen, Hochhäuser zu errichten und somit das vorhandene Bild von Ulm nachträglich zu verdichten.
Animation SOFTSILENTMOVIE
Animationsfilm s o f t s i l e n t m o v i e zum Entstehungshintergrund der Wandarbeit ULM_ULM_UMBAUT.
Der Film zeigt die Entstehung der Wandarbeit vom ersten Baustein bis zu dem in der Ausstellung zu sehenden Bild. Gezeigt wird die Vorstellung einer mittelalterlichen Stadt und deren Wandel. Landschaft, erste Siedlungen, Handelswege, Flussverkehr, Angriffe, Befestigung durch die Stadtmauer, Bau des Ulmer Münsters fließen in die Darstellung ein. Sie bleibt jedoch atmosphärisch in diesem mittelalterlichen Zustand bestehen, der Wandel setzt sich nicht bis in die heutige Zeit fort.
Das Motiv basiert auf einer mittelalterlichen Südansicht von Ulm. Ich habe sie anhand meiner Kenntnis von alten Radierungen aus dem Bestand des Ulmer Museums sowie von stadtgeschichtlichen Texten frei aus dem Gedächtnis direkt vor Ort geschaffen. Die Südansicht wählte ich, weil mich nicht nur die Darstellung der Donau sondern auch die Stadtgrenze interessierte. Nicht nur im Mittelalter, sondern auch im heutigen Stadtbild ist die Stadtmauer sehr dominant.
Generell beschäftige ich mich mit der Frage der Grenze, die auf ein territoriales Gebiet, aber auch auf eine Disziplin oder ein Medium übertragen werden kann. Ich denke, dass im Wandel der Zeit und im sich wandelnden Raum die Grenze als Konstrukt nur für einen kurzen Augenblick existieren kann. Deshalb arbeite ich gern in Medien, die es mir ermöglichen, diesen ephemeren, „verpixelten“ Zustand zu thematisieren. Bei den Wandreliefs geht es mir weniger um die exakte Rekonstruierung, sie sind vielmehr als Verbindung zwischen Zeichnung und Codierung zu verstehen, und erscheinen als aus dem Gedächtnis und ohne Beamer bzw. andere Wiedergabegeräte direkt an die Wand projizierte, pixelige Bilder.
Projektunterstützung durch die Karin Abt-Straubinger Stiftung
© Patricija Gilyte, Ulmer Museum 2012
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