BRAILLE_PANORAMA
Location: Prà de Pütia | Peitlerkofel
Ich entwarf vor Ort ein Relief, eine das Gebirge (Panorama) wiedergebende Landschaft. Es steht in der Tradition der Bergbilder, ist aber von der Malerei abgewandt. Weder verdeckt mein „Bild“ für den Betrachter das Bild der Berge, noch ist es damit identisch. Es stellt die Frage, was der Vordergrund, was der Hintergrund und was das Motiv ist. Es handelt sich um ein subjektives, von der Landschaft inspiriertes Bild.
Ich komme aus dem Land der Ebenen. Soweit mein Blick reichen konnte, berührten sich im Horizont die Wolken mit der Erde, dem Meer oder den Wipfeln der Tannenbäume. Jahrelang kannte ich die Berge nur aus Abbildungen. Sie zogen mich jedoch mit einer unerklärbaren Kraft an und riefen eine Sehnsucht in mir wach. Und so kam es, dass ich irgendwann den Kaukasus, das Voralpenland und die Dolomiten erleben konnte. Diese Erfahrungen veränderten meinen Blick und es stellte sich die Frage nach der Abbildbarkeit der Berge. Bilder und Fotos zeigen einen rechteckigen Ausschnitt der Berglandschaften. Nur das selbst erlebte 360°-Panorama kann aus meiner Sicht die Ganzheit des Erlebnisraumes „Berglandschaft“ wiedergeben, weil sie Luft, Licht, Atem und nicht nur das Sichtfeld mit einschließt. Zwei Medien erwiesen sich hier besonders geeignet: Skulptur und Video. Aus deren Verschränkung entwickle ich Reliefs, die als subjektiv erlebte Panorama-Ansichten in einer Art Kodierungen zu verstehen sind.
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